Dein Geld sparen oder investieren? Unsere Tipps für den richtigen Weg

Was ist Sparen?

Ziemlich einfach gesagt, reservieren wir unser Geld für zukünftig anstehende Ausgaben oder für ein bestimmtes Ziel. Wenn eine Rechnung plötzlich in dein E-Mail-Postfach hineingeflogen kommt oder du die nötige Summe für einen langersehnten Wunsch erreicht hast, willst du das Geld sofort einsetzen können. Deswegen zahlen viele Sparer:innen ihr Geld auf ein Sparbuch oder ein Tagesgeldkonto ein. Ein kleiner Pluspunkt hierbei ist, dass du dafür einen kleinen Betrag an Zinsen erhältst. Aber warum? Im Prinzip leihst du deiner Bank dein Geld. Sie nutzt es, um es an eine andere Person weiterverleihen zu können, und berechnet dafür höhere Zinsen. Als Gegenleistung dafür, dass die Bank dein Geld nutzen kann, erhältst du von der Bank also Zinsen. 

Was ist Investieren?

Auch beim Investieren legst du dein Geld für die Zukunft zur Seite. Allerdings zahlst du dein Geld nicht in die Bank ein, sondern legst es an Kapitalmärkten an. Das bedeutet, dass du dein Geld beispielsweise in Aktien, Fonds oder ETFs stecken kannst. Kaufst du eine Aktie, kaufst du mit deinem Geld ein Stück von einem Unternehmen. Wenn dieses Unternehmen Gewinne erzielt, kannst du auch von diesen Gewinnen profitieren. Wenn du investierst, gehst du allerdings auch ein gewisses Risiko ein. Denn macht das Unternehmen Verluste, machst voraussichtlich auch du Verluste. Also kannst du nicht genau wissen, wie sich deine Investition entwickeln wird. Doch Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Buchautorin und Finanzkolumnistin, ist anderer Meinung. Sie behauptet, dass du bei einem Investment in den DAX – das sind die 40 größten deutschen Unternehmen – mit einem Ertrag von 8,5 % rechnen kannst. Wenn das stimmt, ist es eine sehr gute Rendite!

Worin kannst du investieren?

Interessierst du dich dafür, dein Geld zu investieren? Dann hast du unter anderem diese Möglichkeiten: 

• Aktien: Wenn du eine Aktie kaufst, kannst du einen kleinen Teil des betreffenden Unternehmens dein Eigentum nennen. Wenn das Unternehmen wächst und wertvoller wird, vermehrt sich auf diese Weise dein Geld. 
• Fonds und ETFs: Einen Fond kannst du dir wie einen Topf vorstellen, in den viele Anleger:innen Geld einzahlen. Das eingezahlte Geld wird von erfahrenen Fondsmanager:innen beispielsweise in Wertpapiere oder Immobilien investiert. 
  Die Buchstaben ETF stehen für Exchange Traded Fund. Ein ETF ist ein Nachbau eines Börsenindex. Wenn du ein ETF kaufst, nimmt im Idealfall eine Fondsgesellschaft dein Geld und investiert es in alle Wertpapiere, die im Index enthalten sind. Nehmen wir den bereits erwähnten DAX als Beispiel: Kaufst du ein ETF, das den DAX abbildet, investierst du in die 40 größten deutschen Unternehmen. 
  Wenn du also Fonds und ETFs kaufst, investierst du direkt in Hunderte oder sogar Tausende Unternehmen, Aktien oder Wertpapiere. Ziemlich cool, oder
• Anleihen: Anleihen sind Wertpapiere. Wenn du in eine Anleihe investierst, leihst du dem Staat oder einem Unternehmen Geld. Dein Geld zahlen sie dir dann plus festgelegte Zinsen zurück. Das bedeutet, dass du mit einer Anleihe einen festgelegten Betrag erhältst. Das ist der große Unterschied zwischen Anleihen und Aktien, ETFs und Fonds.

1. Deine finanzielle Situation

Wie sieht deine finanzielle Situation aktuell aus? Verschaffe dir einen Überblick über deine Einnahmen und Ausgaben. Hast du deinen Notgroschen schon angespart und monatlich ein bisschen Geld übrig? Dann kannst du es bedenkenlos investieren. Es müssen ja keine hohen Beträge sein. 10-15 Euro reichen für den Anfang völlig auch aus.

2. Setz dir Ziele 

Setz dir ein Sparziel, das du erreichen möchtest, und lege dafür monatlich Geld zurück. Wenn du dein Ziel erreicht hast, kannst du anfangen, dein Geld zu investieren. Setz dir auch beim Investieren ein Ziel. Lege fest, wie viel Geld du anlegen möchtest. Wichtig: Wenn du investieren möchtest, sei dir sicher, dass du das zu investierende Geld wirklich nicht brauchst.
Sowohl beim Sparen als auch beim Investieren kannst du dir folgende Fragen stellen:

• Was möchtest du mit deinem Sparkonto oder mit deiner Investition erreichen?
• Für was möchtest du sparen oder investieren? Für Notfälle, einen Führerschein oder ein Eigenheim?
• Wie lange möchtest du sparen oder dein Geld investieren?

3. Informiere dich gründlich

Wenn du investieren möchtest, solltest du dir ein Grundwissen über Investitionen aneignen. Wie viel Geld solltest du für den Anfang investieren? Möchtest du dein Geld in Aktien, Anleihen, ETFs oder Fonds stecken? Informiere dich über die unterschiedlichen Möglichkeiten und ihre Vor- und Nachteile. Dabei können Finanzbücher über das Investieren hilfreich sein. Ein beliebtes Buch über das Investieren ist „Intelligent Investieren“. Vielleicht kannst du dir ein oder zwei Tipps daraus mitnehmen. Natürlich kannst du dir auch persönlich Hilfe holen. Broker, Vermögensverwalter:innen, Investmentberater:innen oder Fondsmanager:innen können dir beim Investieren helfen oder den Kauf und Verkauf komplett für dich übernehmen.

4. Werde dir deiner Risikotoleranz bewusst

Der größte Unterschied zwischen Sparen und Investieren ist das Risikolevel. Da du beim Investieren keine festgelegten Zinsen hast, kann dein Betrag schwanken. Daher musst du dazu bereit sein, auch ein gewisses Verlustrisiko hinzunehmen. Es ist aber nur menschlich, Angst vor Verlusten zu haben. Psycholog:innen nennen es die Verlustaversion, die uns Menschen daran hindert, Risiken einzugehen und unseren rhythmischen Alltag zu verändern. Doch es tut auch mal gut, aus der Komfortzone zu treten und neue Dinge für sich zu entdecken.