Größere Anschaffungen trotz geringem Budget meistern
Ein neues Auto, ein Hausboot, einen kleinen Wohnwagen, einen Swimmingpool im Garten, den Urlaub, ein neues Handy, einen Fernseher oder eine Küche zahlen viele Menschen nicht mal eben aus dem Portemonnaie. Mit etwas Planung kannst du dir solche Wünsche verwirklichen, ohne dass sie dir zur finanziellen Last werden.
Selbst wenn du keine großen Beträge auf der hohen Kante liegen hast, musst du deinen Wunsch nicht ins Reich der Träume verbannen. Durch gezieltes Planen kannst du dir einen Überblick über deine Finanzlage schaffen und sorgenfrei auch größere Ausgaben realisieren. So kannst du dich über deinen Kauf freuen, anstatt dir Gedanken darüber zu machen, wie du künftig deinen Kredit zurückzahlst.
Das Finanzchaos beseitigen
Zunächst benötigst du einen Überblick über deine Finanzen. Dazu listest du deine monatlichen Einnahmen und Ausgaben auf und ermittelst, welches Budget dir unter dem Strich bleibt. Nun kannst du einen festen Sparbetrag pro Monat bestimmen und errechnen, wann du dir die größeren Ausgaben gönnen kannst.
Beachte bei deinem Sparziel auch mögliche Folgekosten einer Anschaffung. Beim Autokauf ist dies etwa die Kfz-Versicherung. Für ein gebrauchtes Auto können Reparaturkosten hinzukommen. Beim Urlaub ist es mit der Buchung des All-inclusive-Pakets nicht getan, wenn du vor Ort etwas unternimmst. Ein Wohnwagen spart Unterkunftskosten, muss aber ebenfalls versichert und gewartet werden – eventuell kommen Stellplatzkosten hinzu.
Zum Sparen richtest du am besten einen Dauerauftrag zum Monatsanfang auf ein Tagesgeldkonto ein. Manche Banken bieten ihren Kunden auch Girokonten an, auf denen sich Unterkonten einrichten lassen. Dabei musst du aber beachten, dass nicht jede Bank das Anlegen von Unterkonten kostenlos anbietet. Vergleiche also die Banken und deren Leistungen. Eine Alternative sind Tagesgeld-Sparpläne.
Ausgaben runter, Einnahmen hoch
Willst du mehr zur Seite legen, als dein Budget hergibt, solltest du deine Einsparmöglichkeiten im Alltag überprüfen. Oft lassen sich die Ausgaben für Essen, Freizeit und Kleidung verringern. Während du sparst, kannst du auch noch mal in Ruhe darüber nachdenken, ob dir die hohe Ausgabe wirklich wichtig ist. Manchmal wünschen wir uns etwas nur aus einer Laune heraus.
Neben dem Reduzieren deiner Kosten kannst du deine Einnahmen steigern. Dies erreichst du etwa mit der Aufnahme eines Nebenjobs. Selbst wenn dein monatliches Budget gering ist, sollte dich das nicht am Erreichen deines Traums hindern. Auf lange Sicht entsteht auch mit vielen kleinen Beträgen ein ordentliches Polster.
Idealerweise baust du in einem ersten Schritt eine eiserne Rücklage für unvorhergesehene Ereignisse auf, bei denen du sofort Geld benötigst. Falls die Waschmaschine plötzlich kaputt geht oder das Finanzamt eine Steuernachzahlung fordert, bereitet dir das dann nicht gleich finanzielle Probleme. Die Höhe dieses Notgroschens hängt von deiner familiären und beruflichen Lage ab. Als grober Richtwert gelten zwei bis drei Netto-Monatsgehälter. Familien legen eher mehr zurück als Singles. Hausbesitzer benötigen eine höhere Rücklage als Mieter.
Sparen oder finanzieren?
Sparen erfordert Geduld und Disziplin. So klingt es verlockend, sich mithilfe eines Kredits einen größeren Wunsch noch heute zu erfüllen. Bedenke aber, dass Ratenzahlungen weniger flexibel sind als freiwillige Sparbeträge. Außerdem zahlst du bei einem Kredit Zinsen. Die sofortige Neuanschaffung wird also teurer.
Bevor du für Anschaffungen, die nicht unbedingt notwendig sind, sparst, solltest du bestehende Darlehen abbezahlen. Falls du einen Dispositionskredit in Anspruch genommen hast, lautet der Plan, dein Konto erst wieder in die schwarzen Zahlen zu bringen. Denn Kreditzinsen sind in der Regel höher als Sparzinsen.
Insbesondere Möbelhäuser, Elektrofachmärkte und Autohändler werben mit Null-Prozent-Finanzierungen. Die Verbraucherzentrale warnt allerdings vor versteckten Zusatzkosten, die entstehen können. Oft befinden sich weitere – später kostenpflichtige – Leistungen im Vertrag, wie Kreditkarte oder Versicherungen. Oder das Produkt selbst ist viel teurer als bei anderen Anbietern. Manche Verträge sehen zwar anfangs niedrige Raten vor, doch kommt das dicke Ende dann mit einer hohen Abschlussrate. So können Null-Prozent-Finanzierungen dazu beitragen, in die Schuldenspirale zu geraten. Insbesondere, wenn mehrere Kreditverträge laufen, kann der Überblick über die Zahlungen leicht verloren gehen.
Solltest du zum ersten Mal weniger Geld zur Verfügung haben, beispielsweise aufgrund der Inflation, helfen dir auch diese Spartipps.