Financial Glossary | Leitzins
Kurzdefinition - Leitzins
"Leitzinsen sind von Zentralbanken festgelegte Zinssätze, die Banken für das Leihen oder Anlegen von Geld bei Zentral- oder Notenbank nutzen. Die Europäische Zentralbank (EZB) in der Eurozone bestimmt verschiedene Leitzinsen, darunter den Zinssatz für das Hauptrefinanzierungsgeschäft, die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität. "
Was sind Leitzinsen?
Leitzinsen sind die von der zuständigen Zentralbank festgelegten Zinssätze. Zu diesen können sich Banken bei einer Zentral- oder Notenbank Geld beschaffen oder anlegen. In der Eurozone ist die Europäische Zentralbank (EZB) für die Festlegung des Leitzinses zuständig. Die Leitzinsen beeinflussen maßgeblich die allgemeine Zinsentwicklung in der Privatwirtschaft – auch in Deutschland. Ziel der meisten Zentralbanken ist es, Preisstabilität und eine niedrige Inflationsrate zu gewährleisten. Die EZB strebt dafür das Ziel von etwa zwei Prozent im Jahresmittel an. Um dies zu erreichen, kann die EZB die Leitzinsen je nach wirtschaftlichen Gegebenheiten in der Eurozone erhöhen oder senken. Wenn die Inflationsrate zum Beispiel steigt, kann eine Erhöhung der Leitzinsen die Inflation dämpfen, indem sie Kredite verteuert. Dadurch werden aber Investitionen erschwert.
Welche Leitzins-Arten gibt es?
Die EZB hat drei Leitzins-Arten:
- Der Zinssatz für das Hauptrefinanzierungsgeschäft, oft als „der Leitzins“ bezeichnet. Er legt fest, zu welchem Zinssatz Banken von der EZB Kredite ab der Laufzeit von einer Woche erhalten.
- Der Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität bestimmt, zu welchem Preis Banken sich über Nacht Geld von der EZB leihen können.
- Der Zinssatz für die Einlagefazilität legt fest, zu welchem Zinssatz Banken ihr überschüssiges Geld über Nacht bei der EZB anlegen können.