Inkasso Brief bekommen - was nun?
Wenn du einen Brief von einem Inkassounternehmen bekommen hast, solltest du vorerst den Inhalt, den Absender und deine eigenen Unterlagen prüfen.
Die wichtigsten Fragen im Überblick
Inhalt eines Inkassobriefes
In dem ersten Inkassoschreiben wird zunächst über die offene Forderung sowie deren Vertragsgrundlage bzw. Rechnung und Fälligkeit informiert.
Zusätzlich zur Hauptforderung werden entstandene Kosten aufgelistet, darunter fallen beispielsweise Mahn- und Inkassokosten oder auch Fremdkosten wie Lastschrift-Retoure- und Ermittlungskosten. Die Art und Weise, wie die gesetzlich festgelegten Informations- und Darlegungspflichten, insbesondere im ersten Inkassoschreiben gegenüber einer Privatperson zu erfüllen sind, ist in § 13 a RDG geregelt.
Inkassobrief - was kann ich nun tun?
Nicht jeder darf Inkasso betreiben. Voraussetzung dazu ist eine Registrierung bei der zuständigen Registrierungsbehörde. Prüfe, ob das Inkassounternehmen überhaupt berechtigt ist, die angegebene Forderung anzumahnen.
Stelle die Richtigkeit und Berechtigung der angemahnten Forderung sicher:
- Prüfe deine Unterlagen,
- vergewissere dich, ob die genannte Forderung tatsächlich besteht,
- oder ob du eventuell schon etwas gezahlt hast.
Die meisten Inkassounternehmen bieten über ein Portal verschiedene Self-Service-Angebot an, sowie die Möglichkeit, online die aktuelle Forderungshöhe und den Verfahrensstand abzurufen.
Vielleicht ist ein Angebot dabei, das zu dir passt und dir hilft, deine Schulden schnellstmöglich loszuwerden. Oder du nimmst Kontakt zu uns auf, um die Angelegenheit zu klären beziehungsweise einen Lösungsweg zu finden.
Was passiert, wenn ich nicht reagiere?
Wenn du einen Inkassobrief bekommen hast, ist höchstwahrscheinlich ein Datum angegeben, zu dem das Inkassounternehmen die Zahlung des Forderungsbetrages erwartet.
Diese Frist gibt dir nochmal Zeit, um deine Unterlagen zu prüfen. Reagierst du allerdings nicht bis zum angegebenen Termin, wirst du entweder nach kurzer Zeit ein weiteres Schreiben erhalten oder telefonisch kontaktiert. Telefoninkasso ist ein zusätzlicher Versuch, um eine Lösung zu finden - ohne gerichtliche Schritte einleiten zu müssen. Wenn trotz Kontakt- und Einigungsversuche des Inkassodienstleisters weiterhin keine Zahlung oder Reaktion erfolgt, bleibt praktisch nur noch der Weg über ein gerichtliches Mahnverfahren.
Spätestens ab diesem Zeitpunkt kann es teuer werden, da zu der Hauptforderung und den Nebenforderungen noch die Kosten des gerichtlichen Verfahrens hinzukommen. Es gibt zwar auch noch nach Zustellung des Mahnbescheids die Möglichkeit zu bezahlen, allerdings nur in Verbindung mit hohen Kosten, die durch eine frühere Einigung erspart geblieben wären.
Tipp
Wenn du also einen Brief von einem Inkassounternehmen bekommen hast, solltest du am besten direkt aktiv werden!
Nur wenn man miteinander spricht, kann man eine Lösung finden, die für beide Seiten passt.
Fazit
Beachte unbedingt auf die im Schreiben angegebene Zahlungsfrist. Wenn es zeitlich knapp wird oder die Frist vielleicht schon abgelaufen ist – informiere das Inkassobüro am besten sofort!
Damit können vielleicht noch unnötige Kosten vermieden werden. Handele am besten sofort, denn je schneller du die Angelegenheit in Angriff nimmst, umso eher kannst du es gedanklich abhaken und loslassen.
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