Was ist Inkasso?
Wer seine Rechnungen nicht rechtzeitig begleicht und Mahnungen ignoriert, dem kann ein Inkassoverfahren drohen. Gläubiger beauftragen oftmals ein auf Inkassotätigkeit spezialisiertes Unternehmen, die noch offenen Forderungen für sie beizutreiben.
Inkassounternehmen nutzen dabei verschiedene Maßnahmen von Zahlungsaufforderungen bis hin zum gerichtlichen Mahnverfahren oder sogar zu Zwangsvollstreckungsmaßnahmen, wenn die Forderung zuvor rechtskräftig tituliert wurde.
Die wichtigsten Fragen im Überblick
Was ist Inkasso?
Unter „Inkasso“ versteht man das Einziehen von fälligen Geldforderungen im eigenen oder fremden Namen. Ein Inkassounternehmen ist auf diese Tätigkeit spezialisiert und betreibt das Forderungsmanagement für seine Kunden.
Zum Inkassoverfahren kommt es meist dann, wenn offene Rechnungen trotz Mahnungen des Gläubigers nicht bezahlt werden und sich dieser entschließt, ein auf die Inkassotätigkeit spezialisiertes Unternehmen zu beauftragen; so kann er sich ganz auf seine eigentlichen Tätigkeiten konzentrieren.
„Inkasso“ einfach erklärt
Der Gläubiger beauftragt ein Inkassounternehmen, um seine offenen Forderungen beizutreiben.
Ursprung von "Inkasso"
Der Begriff „Inkasso“ stammt ursprünglich aus dem Bankwesen. Er leitet sich vom italienischen Wort „incassare“ ab, das mit „Geld einziehen“ übersetzt werden kann.
Erste Unternehmen, die sich auf das Einziehen überfälliger Forderungen spezialisierten, entstanden gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Seit 1935 gilt „Inkasso“ in Deutschland als Rechtsberatung. Jedes Inkassounternehmen muss registriert sein. Ob dies der Fall ist, kann man im Rechtsdienstleistungsregister (https://www.rechtsdienstleistungsregister.de) kostenfrei prüfen.
Wie funktioniert Inkasso?
Gläubiger können sich an Inkassounternehmen, wie zum Beispiel die Paigo GmbH, wenden, um noch offene Forderungen beitreiben zu lassen. Die Inkassounternehmen werden dann aufgrund eines mit dem Gläubiger geschlossenen Vertrages tätig. Das Inkassounternehmen setzt sich anschließend mit dem Forderungsschuldner in Verbindung, um den Ausgleich der offenen Forderung zu vereinbaren. Wird die Forderung ausgeglichen, leitet das Inkassounternehmen das vereinnahmte Geld an den Gläubiger weiter.
Beauftragung
Der Gläubiger erteilt dem Inkassounternehmen bei Beauftragung eine Vollmacht. Mit dieser Vollmacht vertritt das Inkassounternehmen nun die Interessen des Gläubigers und setzt sich in dessen Namen mit dem Forderungsschuldner in Verbindung.
Forderungsabtretung
Alternativ kann der Gläubiger die Forderung auch treuhänderisch an das Inkassounternehmen abtreten. Das Inkassounternehmen zieht die Forderung dann im eigenen Namen für den Gläubiger beim Forderungsschuldner ein.
Maßnahmen im Inkassoverfahren
Inkassounternehmen können in der außergerichtlichen Beitreibung, im gerichtlichen Mahnverfahren und in der Zwangsvollstreckung tätig werden. Dabei verstehen sich Inkassounternehmen wie wir, als Mittler zwischen Gläubiger und Forderungsschuldner.
Diese Maßnahmen gehören unter anderem zu den Aufgaben eines Inkassounternehmens:
- Zahlungsaufforderungen versenden
- Forderungsschuldner telefonisch kontaktieren
- Wirtschaftliche Verhältnisse abfragen
- Aufenthalt und Adresse des Forderungsschuldners ermitteln
- Einwendungen prüfen und beantworten
- Zahlungsvereinbarungen abschließen
Bleiben diese außergerichtlichen Bemühungen ohne Erfolg, leitet das Inkassounternehmen in der Regel ein gerichtliches Mahnverfahren ein, um einen Vollstreckungsbescheid zu erlangen.
Sobald ein Vollstreckungsbescheid oder ein anderer vollstreckbarer Titel vorliegt, können auch Zwangsvollstreckungsmaßnahmen eingeleitet werden.
Unterschied: Inkasso gegen Verbraucher oder Unternehmen
Verbraucher genießen einen größeren rechtlichen Schutz als Unternehmen:
- Verzugszinsen dürfen zum Beispiel gegenüber Verbrauchern nicht so hoch angesetzt werden wie bei Geschäftskunden
- Informationspflichten gegenüber Privatpersonen sind um einiges umfangreicher - aber auch wichtig, für eine einfache und transparente Prüfung der Forderung.
Von solchen Details abgesehen, ist der Ablauf der Inkassoverfahren aber in beiden Fällen im Wesentlichen identisch.
Fazit
Inkasso ist für jeden Gläubiger ein wichtiges Werkzeug, um offene Außenstände auszugleichen und um dadurch selbst nicht in eine finanziellen Misslage zu geraten. Wenn Schuldner offene Rechnungen nicht bezahlen und auch Mahnungen einfach ignorieren, heißt es möglichst schnell eine Einigung zu finden – die für beide Seiten passt!
Wenn du ein Schreiben von uns bekommen hast, nimm unbedingt Kontakt zu uns auf. Wir bieten verschiedene Möglichkeiten, um offene Forderungen auszugleichen. Gemeinsam finden wir eine individuelle Lösung.
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